Menschen aus Syrien, Eritrea und vielen anderen Ländern sind auf der Flucht. Sie suchen in den Nachbarländern und in Europa Schutz vor Krieg, Hunger und Armut. Wir Unterzeichnenden sind der Überzeugung, dass die Schweiz mehr für diese Menschen in Not machen kann und muss – hier und international.

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Flüchtlingsmanifest

Flüchtlinge machen uns ratlos.
Uns geht es gut, und nun kommen Menschen, denen geht es so schlecht, dass sie keinen anderen Weg sehen als ihr Land zu verlassen, und wenn es noch so schwierig ist. Der Tod, dem sie zu entkommen versuchen, lauert ihnen auch auf der Flucht auf.

Flüchtlinge machen uns Angst, denn sie kommen aus einem Elend, das uns fremd ist. Wir vergessen, dass sie es sind, die Angst haben.

Wir fühlen uns von ihnen überfordert. Wir vergessen, dass sie es sind, die überfordert sind von den Verhältnissen in ihrer Heimat und von all dem, was sie auf sich genommen haben.

Wir können uns nicht vorstellen, was es heisst, das Notwendigste zusammenzupacken und den Ort und das Haus, in dem wir gewohnt haben, zurückzulassen. Die Kinder mitzunehmen, obwohl gerade das Schuljahr begonnen hat, die Sprache zurückzulassen, in der wir zu Hause sind, der Zukunft mehr zu vertrauen als der Vergangenheit und der Gegenwart.

Für uns sind Flüchtlinge vor allem eine Bedrohung. Sie bedrohen die Selbstverständlichkeit unseres Normalbetriebs. Wir vergessen, dass sie es sind, die bedroht sind, und dass sie deshalb kommen.

Flüchtlinge machen uns hilflos, denn sie sind es, die Hilfe brauchen. Und wir wissen, dass wir sie ihnen geben könnten. Aber seit 1979 haben wir unsere Asylgesetzgebung fast 40 Mal revidiert und meistens verschärft.

Im Zweiten Weltkrieg hat sich die Schweiz mit dem Satz „Das Boot ist voll“ zu schützen versucht. Rückblickend hat sich gezeigt, dass es im Boot durchaus noch Platz gegeben hätte.

Wir dürfen diesen Satz nicht nochmals zu unserm Leitsatz machen.

Angesichts der mit Verzweifelten überfüllten Boote, angesichts der Ertrinkenden und Erstickenden gibt es nur eine Antwort: Grosszügigkeit.

Damit wir uns jetzt und später nicht zu schämen brauchen.

Franz Hohler

Unser Anliegen

Wir können mehr Hilfe leisten, national, aber auch international. Konkret heisst das: Der Bundesrat muss die Kontingente für Flüchtlinge aus Syrien deutlich erhöhen, es braucht die Wiedereinführung des Botschaftsasyls und wir fordern als Sofortmassnahme eine vorübergehende Aussetzung der Dublin-Bestimmungen für Flüchtlinge aus Syrien.

Erstunterzeichnende
  1. Franz Hohler
    Schriftsteller
  2. Peter Nideröst
    Rechtsanwalt
  3. Verena Mühlethaler
    Pfarrerin Offener St. Jakob
  4. Saidou Bah
    Autonome Schule Zürich
  5. Martin Naef
    Nationalrat SP
  6. Rebekka Wyler
    Vizepräsidentin SP Kanton Zürich

Jetzt unterschreiben!


Wir – die Unterzeichnenden des Flüchtlingsmanifests – sind bereit zu helfen und uns einzusetzen, wo es nötig ist. Unterschreibe auch Du: So wird sichtbar, dass wir viele sind, die klar und laut sagen: Wir können mehr tun. Wir sind viele, die einstehen für eine offene und solidarische Schweiz.
Dafür unterschreibe ich.

 

Engagieren

Es gibt eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten, sich zu engagieren:

In der Schweiz:

Solinetz
Das Solinetz engagiert sich für Flüchtlinge und Sans-Papiers im Kanton Zürich. Es organisiert Mittagstische und gemeinsame Aktivitäten mit Flüchtlingen.


Autonome Schule Zürich
Die ASZ ist ein selbstorganisiertes Bildungsprojekt.


Freiplatzaktion
Die Freiplatzaktion engagiert sich für eine menschliche Asyl- und Migrationspolitik. Die Mitarbeitenden beraten und unterstützen Asylsuchende und informiert die Öffentlichkeit über Missstände im Asyl- und Ausländerrecht.


Hier klicken für weitere Möglichkeiten, sich zu engagieren oder zu spenden.

 

Hilfe vor Ort:

Solidar Suisse
Das Hilfswerk Solidar Suisse unterstützt syrische Kriegsflüchtlinge im Libanon. Nun geht es darum, die Finanzierung der Winterhilfe sicherzustellen.


Ärzte ohne Grenzen
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen versorgt Menschen in Krisensituationen mit medizinischer Pflege.


Glückskette
Die Glückskette sammelt Spenden für humanitäre Hilfe. Sie arbeitet dabei mit 25 ausgewiesenen Schweizer Hilfswerken zusammen.


Schweizerisches Rotes Kreuz
Das Rote Kreuz will menschliches Leid verhindern, in der Schweiz und auf der ganzen Welt. Es bietet zahlreiche Möglichkeiten für Freiwilligeneinsätze und sammelt Spenden für Hilfe vor Ort.


HEKS
Das Hilfswerk der evangelischen Kirchen leistet Überlebens- und Nothilfe und bekämpft die Ursachen von Hunger und Ungerechtigkeit.


Caritas Schweiz
Das Hilfswerk Caritas hilft Menschen in Not in der Schweiz und weltweit. Es betreut Flüchtlinge in der Schweiz und leistet Hilfe vor Ort.


Amnesty International Schweiz
Amnesty International ist eine weltweite Bewegung, die sich für die Menschenrechte einsetzt. Mit Kampagnen, die von Freiwilligen getragen werden, verbessert Amnesty die Menschenrechtslage in vielen Ländern.


Alarmphone
Flüchtlinge in Seenot können das Netzwerk alarmieren, indem sie die rund um die Uhr besetzte Notfallnummer anrufen. Falls notwendig, versucht das Alarmphone Druck auf die Behören zu machen, damit die Flüchtlinge gerettet werden.